Özcan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher, sagt zu Medienberichterstattung über sogenannte Rückläuferklassen in Berlin:
Die steigende Zahl der SchülerInnen, die das Gymnasium nicht schaffen, war aufgrund des Probejahrs an den Gymnasien, den Aufnahmeregeln und der Schulplatzverlosung absehbar. Jetzt ist der Druck auf die integrierten Sekundarschulen da, die nicht genügend Plätze für die sogenannten „RückläuferInnen“ haben.
Der Senatsverwaltung für Bildung ist dieses Problem scheinbar noch nicht bewusst. Statt mit gezielten Maßnahmen Abhilfe zu schaffen, delegiert Rot-Schwarz die Angelegenheit einfach an die Schulen (Drucksache 17-10072). Dort sollen jetzt aus Hilflosigkeit die SchülerInnen in „Rückläuferklassen“ zusammengefasst werden, statt in bestehende Klassen integriert zu werden.
Die Sekundarschulreform wird so ad Absurdum geführt und die betreffenden SchülerInnen bekommen das Stigma der Gescheiterten, die das Gymnasium verlassen mussten. Neben dem pädagogischen Unsinn von Rückläuferklassen werden diese das Schulklima belasten und helfen den betroffenen Schülerinnen und Schülern nicht weiter.
Der Übergang von der Grundschule auf die Sekundarstufe muss auf den Prüfstand. Im Mittelpunkt muss die Schülerin und der Schüler und der pädagogische Erfolg stehen!
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Cüneyt Özdemir ile Göc üzerine sohbet
Weiterlesen »
„No longer ‘guests’: Germans of Turkish descent are finding greater acceptance at last“ L.A. Times
BY ERIK KIRSCHBAUM DEC. 28, 2021 3 AM PT BERLIN — Anchoring Germany’s popular “Tagesschau” program with confidence and charisma, Damla Hekimoglu brings the good news, the bad news and…
Weiterlesen »
Zehn Jahre Berliner Sekundarschule – Die Anti-Hauptschul-Reform, die nicht auf der Agenda stand.
Jürgen Zöllner und Özcan Mutlu – der eine Senator, der andere Opposition, beide 2010 mit gleicher Mission unterwegs. Wie kam’s? Ein Interview. SUSANNE VIETH-ENTUS Den Corona-Wirren ist vieles zum Opfer gefallen…
Weiterlesen »