11. Gedenkmarsch in Erinnerung an die afrikanischen/Schwarzen Opfer von Versklavung

Das Komitee für ein afrikanisches Denkmal in Berlin veranstaltete am vergangenen Samstag den 11. Gedenkmarsch für die afrikanischen/Schwarzen Opfer von Versklavung, Versklavungshandel, Kolonialismus und rassistischer Gewalt. Der Gedenkmarsch wurde ins Leben gerufen, um der Forderung nach Anerkennung der Verbrechen gegen afrikanische/Schwarze Menschen Nachdruck zu verleihen und um ihren Widerstand zu würdigen.

Während der Kolonisierung Afrikas wurden mehr als 30 Millionen Menschen Opfer von Versklavung. In den Jahren 1904-08 begingen die Deutschen an den Ovaherero und Nama den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Die zeitgleichen Kriegsverbrechen der kaiserlichen „Schutztruppe“ im ostafrikanischen Maji-Maji-Krieg kosteten mindestens 100 000 Menschen das Leben.

Ich finde: Nach der Armenienresolution im Deutschen Bundestag muss auch der Völkermord an den Ovaherero und Nama als solcher anerkannt und gewürdigt werden. Zudem fehlt bis heute eine zentrale Lern- und Gedenkstätte zur Würdigung der afrikanischen/Schwarzen Opfer der Maafa (Kiswaheli für „große Zerstörung, Katastrophe“). Auch ihres Widerstandes gegen Kolonialismus, Versklavung und Rassismus wird nirgendwo gedacht.

Ich freue mich, dass die grün-rote Zählgemeinschaft in Berlin-Mitte endlich die Umbenennung von Straßen im Afrikanischen Viertel vorantreibt, mit denen bis heute deutsche Kolonialverbrecher geehrt werden. Bis heute verweigert Deutschland die Rückgabe Tausender menschlicher Gebeine, die während der Kolonialzeit aus Afrika und aus anderen Teilen der Welt für rassistische Untersuchungen hierher transportiert wurden.

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