Die 18-jährige Leistungsschwimmerin Yusra Mardin kam als Geflüchtete aus Syrien zu uns. Als das überfüllte Schlauchboot zu sinken droht, haben sie und ihre Schwester das Boot stundenlang durch das Mittelmeer gezogen. Nach einer langen Flucht-Odyssee kamen sie schließlich in einer Notunterkunft in Berlin unter, in welcher der Leiter glücklicherweise von ihrer Geschichte erfuhr und Kontakt zum Verein Wasserfreunde Spandau 04 herstellte.
Nun trainiert Yusra hier sogar für die Olympischen Spiele in Rio und Tokyo und wurde in das Stipendienprogramm des DOSB aufgenommen. Das engagierte Team sieht gute Chancen, dass sie in der eigenen Mannschaft des Internationale Olympische Kommittee (IOC) der „Refugee Olympic Athletes“ (ROA) antreten kann.
Ich habe Yusra und ihren Trainer Sven Spannekrebs auf dem Olympiagelände besucht und mit ihr über ihre bewegende Geschichte, ihre Zukunftspläne und die Situation der Familie zu reden. Die quirlige, fließend englisch-sprechende junge Frau ist aufgrund der überwältigen weltweiten Presseanfragen bereits ein Medienprofi und fühlt sich sehr wohl in Berlin. Auch Yusras Vater ist nun hier. Er arbeitete als Trainer der Schwimmnationalmannschaft in Syrien und Jordanien, hat seinen Töchtern quasi die Kompetenz in die Wiege gelegt, und muss hier als Geflüchteter jedoch ganz von vorne anfangen.
Die Geschichte Yusras und ihrer Familie hat mich sehr bewegt, aber sie macht auch viel Mut. Sie zeigt, welche immense Bedeutung und Kraft der Sport hat und was Vereine alles leisten. Yusra würde dem ROA-Team ein Gesicht geben und einen weiteren Blick auf die Situation von Geflüchteten der Welt zeigen. Eine starke und wichtige Symbolwirkung!
Wir wünschen Yusra und ihrer Familie ganz viel Erfolg und alles Gute! Danke auch dem tollen Team, insbesondere Trainer Sven Spannekrebs für das informative Gespräch!

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