Zur Veröffentlichung des Berichts der Kanzlei Freshfields über die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 erklärt Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:
Wir begrüßen die Untersuchung der Agentur Freshfields Bruckhaus Deringer. Eigentlich dachte ich nach all den Enthüllungen der vergangenen Monate um die WM-Vergabe 2006, mich würde gar nichts mehr überraschen. Doch was Freshfields heute in ihrem Untersuchungsbericht veröffentlicht, wäre selbst Henning Mankell nicht eingefallen.
Was innerhalb von nur vier Monaten Nachforschungen an Ungereimtheiten zutage gefördert wurde, – auch dank der Presse – ist einfach unglaublich. Trotzdem wirft der Bericht mehr Fragen auf, als er klärt. Ein Stimmenkauf kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden. Deshalb dürfen die Untersuchungen hier nicht abgeschlossen werden, sondern müssen Ausgangspunkt für weitere Ermittlungen sein. Es ist ein Armutszeugnis für den DFB, dass es einer Kanzlei bedurfte, um Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.
Der DFB muss nun die nötigen personellen Konsequenzen ziehen, um die bestehenden kriminellen Strukturen zu zerschlagen und nachhaltige Maßnahmen und Reformen einleiten, um solche Fehler zukünftig zu verhindern. Dafür braucht es einen glaubwürdigen Neuanfang. Um echte Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, wäre der DFB unter anderem gut beraten, seine Finanzberichte regelmäßig zu veröffentlichen und die Gehälter für Haupt- und Ehrenamtliche klar zu regeln und offenzulegen. Weiterhin braucht es unbedingt funktionierende interne Kontrollmechanismen. Über Reformen reden, reicht nicht: Wir fordern den DFB auf, endlich auch zu handeln!
Die Mitglieder des damaligen Organisationskomitees und führende DFB-Funktionäre, die anscheinend vieles wussten, aber sich lieber in Schweigsamkeit geübt hatten, haben dem deutschen Fußball und dem DFB immensen Schaden zugefügt. Diese Schmach für den weltgrößten Fußballverband wäre geringer, wenn die Beteiligten der Öffentlichkeit reinen Wein eingeschenkt hätten und der deutschen Fußballgemeinde die Wahrheit gesagt hätten. Allen voran Franz Beckenbauer, der weiterhin im Mittelpunkt des Skandals steht. Weiterhin gilt es aufzuklären, in welcher Verbindung Franz Beckenbauer zu Bin Hammam steht und ob mit Hilfe von Bin Hammam asiatische Stimmen gekauft wurden. Auch stellt sich die Frage, ob Herr Niersbach nach der Veröffentlichung des Freshfields-Berichtes weiterhin Deutschland in der Fifa vertreten kann. Die Verschleierungsstrukturen von DFB-Funktionären erfordern dringend Konsequenzen für die Zukunft: Ein Weiterso darf es nicht geben!
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