Intransparent wie eh und je: DOSB und BMI streiten ums Geld zum Leidweisen der SportlerInnen

Zu den aktuellen Entwicklungen und Verwerfungen zwischen DOSB und BMI bezüglich der Spitzensportreform erklärt Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Intransparent wie eh und je: Die Zerwürfnisse zwischen BMI und dem DOSB sind die logische Konsequenz der mangelhaften und intransparenten Sportpolitik De Maizières und der DOSB-Spitze. Das BMI verspricht dem Sport hinter verschlossenen Türen Gelder, um die Zustimmung des Sports für die Spitzensportreform zu erhalten. Das nenne ich nicht Zusammenarbeit, sondern Erpressung. Das Parlament – das diese Gelder letztlich vergeben soll – und der Sportausschuss waren mal wieder nicht mit am Verhandlungstisch und wurden nicht einmal informiert. Der DOSB fällt darauf herein und verkauft den Sportverbänden ein fragwürdiges Reformkonzept im Gegenzug für das Versprechen einer großen Finanzspritze. Das nenne ich naiv. Jetzt, wo das Geld im Bundeshaushaltsentwurf offenbar nicht enthalten ist, droht der Sport, aus der Spitzensportförderreform auszusteigen. Das große sportpolitische Projekt der Wahlperiode droht zu scheitern. Das ganze Gezanke geschieht einmal mehr zum Leidwesen der Sportlerinnen und Sportler.

Was es nun dringend bräuchte, wäre eine Transparenzoffensive. Alle Zahlen und Versprechungen müssen auf den Tisch kommen. Die Große Koalition lehnte jedoch erst vergangene Sitzungswoche unseren Grünen Antrag ab, den DOSB zum entsprechenden Tagesordnungspunkt im Sportausschuss anzuhören. Sportpolitik unter der großen Koalition in diesem Land bedeutet vor allem: Intransparenz!

Unser Grünes Spitzensportkonzept mit umfangreichen Forderungen nach Nachbesserung liegt schon seit Januar auf dem Tisch: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/109/1810981.pdf

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