Nach jahrelangem Einsatz der Zivilgesellschaft, insbesondere der Initiative Schwarze Deutsche (ISD e.V.), den Vereinen Postkolonial e.V., Decolonize Berlin e.V. und zahlreichen Unterstützer*innen ist es endlich beschlossene Sache.
Dank eines gemeinsamen Antrags der Fraktionen von Bündnis 90 / Die Grünen und SPD hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Berlin-Mitte nach jahrelangen Diskussionen die Umbenennung der M-Straße nach Anton-Wilhelm-Amo-Str., in die Wege geleitet. Am 20. August 2020 stimmte die BVV dem Antrag zu. „Nach dem heutigen Demokratieverständnis ist der bestehende rassistische Kern des Namens belastend und schadet dem nationalen und internationalen Ansehen Berlins“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.

Anton Wilhelm Amo (geboren um 1703, verstorben nach 1753) ist der erste Gelehrte afrikanischer Herkunft an einer preußischen Universität. Dieser Name wurde seit vielen Jahren von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen vorgeschlagen, um eine historische Persönlichkeit afrikanischer Herkunft zu ehren, die eng mit der Geschichte des Straßennamens verbunden ist. Die Straßenbenennung nach Anton-Wilhelm-Amo-Str. ist begründet in dessen Schicksal, seiner Lebensleistung und dem biografisch-räumlichen Bezug. Anton Wilhelm Amo wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von der holländischen Ostindien-Kompanie aus dem heutigen Ghana verschleppt und an den Hof von Braunschweig-Wolfenbüttel „verschenkt“. Er promovierte 1729 in Halle und wirkte bis 1747 als Wissenschaftler an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena, also im damaligen Königreich Preußen.

Mit einem Umbenennung-Fest am 23. August am Lustgarten und am Hausvoigtei-Platz in Berlin Mitte haben die Vereine und zahlreichen Unterstützer*innen aus der Zivilgesellschaft diesen historischen Beschluss gefeiert. Nun muss nur noch das Bezirksamt Berlin-Mitte die verwaltungstechnischen Maßnahmen ergreifen und die Umbenennung vollziehen. Hoffentlich folgt die BVG-Berlin dem Beispiel und benennt die U-Bahn-Station M-Straße alsbald in „U-Bhf. Anton-Wilhelm-Amo-Str“
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