FIFA-Ethikkommission: Freispruch Dritter Klasse

Zum sogenannten Freispruch der WM-Gastgeber Russland und Katar durch die FIFA-Ethikkommission erklärt Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

„Es ist keine Überraschung, dass der Bericht der FIFA-Ethikkommission zu dem Ergebnis kommt, dass die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften an Russland und Katar angeblich ohne gravierende Vergehen stattgefunden haben sollen. Nichts anderes war zu erwarten, weil FIFA und viele der Funktionäre mit beiden Ländern wirtschaftlich verbunden sind und Abhängigkeiten bestehen. Es ist jedoch nur ein „Freispruch“ Dritter Klasse, der bloß auf dem Papier besteht. Die FIFA-Ethikkommission hat eine Vielzahl von Verfehlungen aufgefunden, die jede für sich selbst als nicht schwerwiegend eingestuft wurde.

Entsprechend ist auch der Hinweis des deutschen Richters Eckert zu werten, dass weitere Untersuchungen durch die ermittelnde Kammer des FIFA-Ethikgremiums gegen Einzelpersonen nicht ausgeschlossen seien. Es ist zu hoffen, dass sich zügig auch ordentliche Gerichte dieser Fälle annehmen. Entlarvend ist die lange Liste von Strukturänderungen, die in dem Bericht angemahnt werden. Diese Liste macht mehr als deutlich: Die FIFA ist weit entfernt, eine weiße Weste zu haben.

Damit verlorenes Vertrauen wieder hergestellt werden kann, ist höchstmögliche Transparenz notwendig. Wir fordern Sepp Blatter und die FIFA auf, den Garcia-Bericht dringend und ohne Wenn und Aber zu veröffentlichen. Nur so können die berechtigten Zweifel und Fragen zur Vergabe der Weltmeisterschaften in Russland 2018 und Katar 2022 aufgeklärt und beseitigt werden.“

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