FIFA-Kongress: Weltmeisterschaft neu vergeben und Korruptionsvorwürfe aufklären!

Zum heute (11.06.2014) stattfindenden FIFA-Kongress in Sao Paolo (Brasilien) fordert Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die Delegierten auf, sich nicht in der Wagenburg Sepp Blatters zu verschanzen und die Fußballweltmeisterschaft 2022 neu auszuschreiben.

„Die täglichen Berichte und Ereignisse zeigen, dass Katar als Austragungsort für die WM unhaltbar ist. Der Weltfußballverband und die Veranstalter ignorieren internationale Proteste und nehmen anscheinend körperliche und finanzielle Ausbeutung, Zwangsarbeit sowie menschenunwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen in Kauf. Das ist ein Skandal!

Wir fordern, dass die FIFA zum Schutz der Menschenrechte endlich mit konkreten und nachhaltigen Maßnahmen durchgreift sowie die Einhaltung von Menschenrechten und den Schutz der Umwelt gewährleistet. Die WM darf nicht in einem Land stattfinden, welches Menschenrechte skrupellos mit Füßen tritt und Menschenleben leichtfertig aufs Spiel setzt.

Die neue Strategie von Sepp Blatter im Umgang mit den Korruptionsvorwürfen rund um die Vergabe der WM nach Katar ist mehr als offensichtlich. Anstatt sich den drängenden Fragen im FIFA-Bestechungssumpf zu stellen und diesen trocken zu legen, versucht Sepp Blatter mit aller Macht seine fünfte Wiederwahl zu sichern.
Statt die Welt für dumm zu verkaufen, sollte Blatter die Gelegenheit nutzen, reinen Tisch zu machen, die Zustände innerhalb der FIFA offen zu legen und einen Neuanfang zu beginnen. Dazu gehört die Verabschiedung vom Vereinsrecht und der Steuerfreiheit.

Für Deutschland gilt zudem, die Rolle von deutschen Politikern und Sportfunktionären neu zu bewerten. Welchen Zweck verfolgten z.B. die Gespräche, die der damalige Bundespräsident Wulff und der Fußballkaiser Franz Beckenbauer unabhängig voneinander in Katar, Russland und anderen Ländern geführt haben? Wir erwarten hier auch von der Bundesregierung Aufklärung, in wie weit die Vorgängerregierungen diese Gespräche und eine Vergabe nach Katar unterstützt haben.

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