Zur aktuellen Debatte über die Optionspflicht erklärt Özcan Mutlu, MdB:
Es zeichnet sich ab, dass die Optionspflicht fallen wird. Während Union und SPD jedoch Monate zur Einigung im Staatsangehörigkeitsrecht verstreichen lassen, werden jeden Tag weitere 23-Jährige zwangsweise ausgebürgert. Um nicht noch weitere junge Menschen in diese unzumutbare Situation zu bringen, muss die geschäftsführende Bundesregierung prüfen, ob und inwiefern eine Aussetzung der Optionspflicht möglich ist – zum Beispiel in Form eines Moratoriums.
Seit dem 1.1.2013 wurden bereits 176 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aufgrund des unsäglichen Optionsmodells ausgebürgert. Junge Deutsche, die hier geboren sind, wurden von einem zum anderen Tag zu Ausländern. Diese Folge der abstrusen Optionspflicht im Staatsangehörigkeitsrecht muss beendet werden.
Zudem ist das Ziel der Optionsregelung, Mehrstaatigkeit zu verhindern, in Deutschland längst überholt. In den meisten Fällen nehmen wir bereits heute Mehrstaatigkeit hin. Die Optionspflicht entspricht auch nicht der Realität einer Einwanderungsgesellschaft. Probleme in nennenswertem Umfang mit der Mehrstaatigkeit sind nicht bekannt. Auch völkerrechtlich ist die Hinnahme von Mehrstaatigkeit unproblematisch. Deshalb dürfen diese jungen Menschen nicht mit einer kontinuierlichen Drohung des „Sich-Entscheiden-Müssens“ aufwachsen. Das ist Gift für die Integration.
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