Kleine Einsteins brauchen bessere Förderung

Özcan Mutlu, Sprecher für Bildungspolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärt zur Bund-Länder-Initiative zur Förderung hochbegabter Kinder an den Schulen:

Die Initiative zur Verbesserung hochbegabter Schülerinnen und Schüler ist wichtig und begrüßenswert – jedoch reiht sie sich in den Flickenteppich von Bildungsprojekten ein, um das Kooperationsverbot erneut zu umgehen. Alle Kinder und junge Menschen sollten sich in Kita, Schule, Ausbildung und Hochschule nicht nur zurechtfinden, sondern auch gezielt gefördert werden. Dies gilt genauso für Hochbegabte. Individualität und Heterogenität sind Potenziale und keine Makel. Wir möchten, dass Inklusion zur Regel im deutschen Bildungssystem wird. Für dieses pädagogische und bildungspolitische Leitbild setzen wir uns bundesweit ein.

Bildungsinstitutionen müssen so ausgestattet sein, dass sie uneingeschränkt auf die Diversität der Schülerklientel reagieren können. Deshalb müssen wir mehr finanzielle Mittel für Bildung bereitstellen. Und zwar nicht in Form von Projektförderungen, sondern als langfristige Investition. Das neue Programm von Ministerin Wanka ist wieder eine Notlösung. Eine Änderung des Grundgesetzes, um die Kooperation des Bundes zu ermöglichen, ist dringend erforderlich. Nur so können kohärente bildungspolitische Strategien mit allen Akteuren entwickelt und in die Breite getragen werden.

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