Zum Start der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro erklärt Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Zum Start der Olympischen Spiele wünsche ich allen Sportlerinnen und Sportlerin faire, erfolgreiche und friedliche Wettkämpfe. Eine Teilnahme an Olympischen Spielen, vielleicht sogar mit einer guten Leistung oder guten Platzierung ist für viele junge Sportlerinnen und Sportler ein großer Traum, den sie sich durch harte Arbeit, Disziplin und Leidenschaft gemeinsam mit Unterstützung von – oft auch ehrenamtlich arbeitenden – Trainerinnen und Trainern, Betreuerinnen und Betreuern etc. lange erarbeitet haben. Ihnen allen wünsche ich nur das Beste.
Besonders freue ich mich darüber, dass zu den diesjährigen Spielen erstmals eine eigene Flüchtlingsmannschaft unter olympischer Flagge starten wird. Diesen historischen Schritt begrüßen wir als wichtiges Zeichen an all die Millionen Menschen, die derzeit, unter schwierigsten Umständen und teilweise unter Lebensgefahr vor Krieg, Verfolgung und Armut fliehen. Den Athletinnen und Athleten dieser Mannschaft, besonders Yusra Mardin aus Berlin, die ich im Mai kennenlernen durfte, wünsche ich alles Gute und viel Erfolg.
Trotz aller Freude auf sportliche Höchstleistungen dürfen dennoch die Schattenseiten der Spiele nicht ausgeblendet werden. Wir verurteilen die sozialen Auswirkungen, die die Spiele auf die Einwohnerinnen und Einwohner von Rio de Janeiro haben, von denen viele im Rahmen der Baumaßnahmen für die Spiele unrechtmäßig enteignet und vertrieben wurden. Mit Sorge beobachten wir auch die zunehmend brisante Sicherheitslage vor Ort und hoffen auf friedliche Spiele in- und außerhalb der Stadien.
Nach den zahlreichen Enthüllungen, die in den vergangenen Wochen und Monaten ans Licht kamen, werden wir diese Spiele auch im Hinblick auf Doping und mögliche Betrugsversuche kritisch beobachten. Leider hat das IOC die Chance vergeben ein positives Zeichen zu setzen und klare Konsequenzen aus den Veröffentlichungen zum Staatsdoping in Russland zu ziehen. Stattdessen knickte der mächtige Verband – allen voran Thomas Bach an der Spitze – unter dem Druck der russischen Regierung offenbar ein und trat seine Verantwortung an die Spitzenverbände der einzelnen Sportarten ab. Gleichzeitig wäre die Zulassung der Whistleblowerin Julija Stepanowa ein positives Zeichen für eine zukünftige saubere Sportwelt gewesen. Auch hier hat das IOC die Chance vertan und macht so seinen eigenen Kampf gegen Doping noch unglaubwürdiger als er ohnehin schon war. Vertrauen schaffen geht anders Herr Bach!
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