Özcan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher, erklärt zu den heute vorgestellten Bildungsstudien:
Deutschland hat in den internationalen Vergleichsstudien IGLU und TIMSS, die heute in Berlin vorgestellt wurden, seine Stellung im oberen Drittel gehalten. Die Leistungssteigerung, die Deutschland 2006 im Vergleich zu 2001 erzielt hat, konnte allerdings nicht erreicht werden. Nur jedes zehnte Kind erreicht in Deutschland fortgeschrittene Leseleistung, aber mehr als jedes sechste Kind erreicht ein nicht ausreichendes Kompetenzniveau im Lesen. Auch der soziale Status der Eltern hat nach wie vor großen Einfluss auf die Leistungen und die Schullaufbahn. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund konnten ihre Leistungen zwar verbessern, hängen aber immer noch weit hinter Kindern ohne Migrationshintergrund zurück. Die Sprach- und Leseförderung muss also weiter gestärkt werden, damit die Herkunft nicht mehr über den Bildungserfolg in der Schule entscheidet.
Im Bereich Mathematik erreichen lediglich 5,2 Prozent die höchste Kompetenzstufe. Fast ein Fünftel aller GrundschülerInnen verfügt am Ende der vierten Klasse lediglich über ein allenfalls elementares mathematisches Wissen und wird in der Sekundarstufe 1 voraussichtlich erhebliche Schwierigkeiten haben. Es gibt keinen Grund für Jubelschreie, Stagnation ist kein Erfolg!
Der Senat darf sich nicht auf diesen Ergebnissen ausruhen, es gibt noch immer viel zu tun, wie die im Oktober 2012 vorgestellte IQB-Länderuntersuchung gezeigt hat. Berlin belegte den vorletzten Platz, nur Bremen hatte etwas schlechtere Ergebnisse!
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